Sportgeschichte vom 4. 11. 2016 -
Treffen im Gasthof „Zu den Linden“
(swi).
04. 11. 2023 –
„Schon über 100 Jahre lebt der
Sport, in Immekath, dem schönen Ort“ - Es war einfach ein toller Nachmittag und
Abend!
Danke Immekath - Danke an das Team der Gaststätte "Zu den Linden" um Christel Zeitz - Danke Werner & Carola "Menü - Wille" - Ein Dankeschön an meine Gäste!
17 Freunde und Wegbegleiter waren am 4. November 2016 meiner Einladung in mein Heimatdorf Immekath gefolgt. In der Gaststätte "Zu den Linden", wo vor 50 Jahren vor und in der Gaststätte mein sportliches Leben begann, gab es große Wiedersehensfreude, denn einige der Anwesenden hatten sich über vier Jahrzehnte nicht gesehen.
Auf dem Gruppenbild von
links: Uwe Schwab,
Rayk Wille, Wilfried Hastedt, Horst Paulus, Gerd Engel, Peter Ludwig, Hilmar Totzke, Winfried Brinkmann, Hilde Heimann, Peter Böse, Andreas Biewald, Theo Hallmann, Wilhelm Bischoff, Kuno Lemme,
Eberhard Weise, Dieter Stelling, Liesel Engel, Siggi Wille.
Sportgeschichte vom 4. 11. 1978 –
(swi). 04. 11. 2023 –
Elbe – Laufgeschichte aus meinem Buch „Ich war 16…“
Der erste Elbe-Lauf wurde 1977 durch Werner Klawun (Radsportler) organisiert. Er führte von Arneburg nach Tangermünde. 1978 übernahmen Gerd Engel und
Siggi Wille die Organisation. Der Elbe-Lauf ist der älteste Volkslauf in Sachsen- Anhalt. Das Interesse der Medien war immer sehr groß. Sogar Fernsehübertragungen gab es. Über 400
Läuferinnen und Läufer starteten in den Jahren. Die erste 25 km-Strecke bin ich mit dem rollenden Kilometer-Zähler gelaufen. Die Streckenführung wurde oft geändert. Das Besondere am Lauf 1978
war, dass der für September geplante Start auf den 4. November verlegt werden musste. Der Grund war die Verpflichtung des DTSB der DDR, am geplanten Septemberwochenende einen Großeinsatz der
Sportler als Erntehelfer zu starten. Start und Ziel waren 1978 noch direkt an der Elbe in der Nähe des Fährhauses. Umkleideraum war übrigens der große Saal des Kulturhauses. Die
Startnummern druckten wir allein mit den Druckbuchstaben meiner Mutter, die sonst für den Druck von Kranzschleifen genutzt wurden. Gerd Engel hat sich neben vielen anderen
Laufveranstaltungen mit dem Elbe-Lauf in Arneburg ein Denkmal gesetzt, denn bis heute bleibt der Lauf an der Elbe ein Lauf unter Gerds Devise: „Wir laufen aus Freude für die Gesundheit
durch die Natur“!
Juli - 1973 – 1983 – 1993 – 1998 – 2003
Das stand im Juli vor 50 – 40 – 30 – 25 und 20
Jahren in der Presse
(swi). Juli 2023 – Blickt man auf ein halbes Jahrhundert auf Stendaler Leichtathletik-/ Sportgeschichte zurück, kommt nicht nur der
LA-Fachmann ins Schwärmen. Da tauchen Namen, Zahlen, Ergebnisse und Wettkampfgeschichten auf, und auch hier heißt es für mich: „Was bleibt, ist die Erinnerung!“ Heute
blicke ich auf den Monat Juli von 1973 bis 2003 zurück. 1973, also vor 50 Jahren, standen die Ergebnisse der V. Bezirksspartakiade im Mittelpunkt der Berichterstattung. Neben
der Volksstimme und der LDZ berichteten bis zum Ende der DDR auch die Betriebszeitung „ELAN“ des VEB Erdöl/Erdgas und „Unsere Lok“
des RAW Stendal über die Erfolge der Sportlerinnen und Sportler ihrer BetriebsSportGemeinschaften (BSG). Auf der Homepage www.siggis-sportschau.de findet ihr unter „Damals war’s …“ Auszüge aus der Sportpresse vom Juli 1973, 1983, 1993, 1998 und
2003. Viel Spaß und nicht vergessen: „Sport verbindet“ sowie „Was bleibt, ist die Erinnerung!“
Leichtathletikgeschichte vor 40 und 30 Jahren … (swi). 24.06.2023 –
Vor 40 Jahren - 15 Juni 1983: Stimmung wie bei Olympia in Stendal …
Im Stendaler „Ludwig-Jahn-Stadion“ wurden die Wettkämpfe der XIX. Kreis-, Kinder- und Jugendspartakiade in der
Leichtathletik eröffnet. 650 Sportlerinnen und Sportler marschierten zur Eröffnung ein. Das Gelöbnis der Aktiven wurde von Sabine Mewes gesprochen. Den Kampfrichtereid sprach
Karin Köppe. Rund 3.700 Teilnehmer kämpften am Wochenende bei der Kreis- Kinder- und Jugendspartakiade in den Sportarten um Plätze und Medaillen. Foto - links - Klaus
Pohlmann: 800 Meterlauf der Mädchen AK 12.
Vor 40 Jahren - 25. Juni 1983: Thomas Riedel wird DDR – Meister in der AK14
…
Am 25. Juni 1983, also exakt vor 40 Jahren, sorgte ein Nachwuchssportler der BSG Aktivist Stendal in der AK 14 auf den Strecken von 800 und 1.500 Meter für Aufsehen. Thomas
Riedel (Foto - unten - Käpermann) wurde im Magdeburger „Ernst-Grube-Stadion“ in ausgezeichneten 2:02,0 Minuten DDR – Meister über die 800
Meter. Über die 1.500 Meter wurde Thomas am Tag zuvor bereits DDR – Vizemeister.
Vor 30 Jahren – 26. Juni 1993: Neue Bestleistungen en massé in Magdeburg
Hoch hinaus will Peggy Flohr (wJB) vom Stendaler LV. Einen Schritt tat sie am vergangenen
Sonntag in Magdeburg mit 1,64 Meter im Hochsprung (Altmarkrekord). Foto - unten - Rayk Wille.
Mai 1987 – Premiere Störtebeker – Lauf -
(swi). 29.05.2023 –
Am 23. Mai 1987 wurde die Altmark um eine Laufveranstaltung reicher. In der historischen Altstadt von
Tangermünde hatte die Sektion Leichtathletik der BSG Empor Tangermünde gemeinsam mit der Laufgruppe Haeder der BSG Lok Stendal den 1. Störtebeker-Lauf organisiert. Es begann mit dem
Großstaffellauf der Tangermünder Schulen und einer Volkssportmeile an der sich Hunderte beteiligten. Dann folgte der 1. Störtebeker-Lauf durch die
malerische Altstadt über 6 bzw. 12 Kilometer. Unter den 130 Teilnehmern war Paul Nahrstedt (Foto – Klaus Pohlmann)
mit 82 Jahren der ältester und Dominik Bliefert mit 5 Jahren der jüngste Starter. Der Störtebeker-Lauf hat schon über drei Jahrzehnte seinen festen Platz
im Laufkalender. Am 2. September 2023 findet nun schon die 30. Auflage dieser Laufveranstaltung statt. Auch wenn nicht mehr in der Altstadt sonder im
wunderschönen Stadion gestartet wird, finden die Läuferinnen und Läufer auf der Strecke im Wäldchen eine super Laufstrecke vor, die von den fleißigen Organisatoren des Tangermünder
LV 1994 immer ausgezeichnet präpariert wird.
(swi). 25.05.2023 – Unter dem Motto: „Zeigt für die Gesundheit mehr Initiative, treibt Sport bei der BSG Lokomotive“ begeisterte die BSG Lok Stendal in der achtziger Jahren die Stendaler/Innen für eine regelmäßige sportliche Betätigung in den 17 Sektionen und Sportgruppen. „Was bleibt, ist die Erinnerung!“ Diesen Satz konnte man nach dem 3. Oktober 1990 sehr oft hören, und für mich ist es der Satz, der mich fast täglich an die Geschichte des Sports in unserer Region in den vergangenen 50 Jahren erinnert. Da fällt mir der Empfang zum 40. Vereinsjubiläum der BSG Lokomotive Stendal 1989 ein. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport waren auf Einladung des BSG Vorstandes im „Haus der Freizeit und Erholung“ (Gaststätte des RAW) in der Straße der Freundschaft erschienen um ihre Glückwünsche zu überbringen und das Jubiläum feierlich zu begehen. Der stellvertretende Vorsitzende der BSG, Hans Lange, war an diesem Tag der Gastgeber, denn der Vorsitzende war nicht anwesend. Warum fragten sich viele der Gäste? Der verdienstvolle Vorsitzende war auf Weltreise mit der Völkerfreundschaft nach Tunesien. Mit an Bord war damals die DDR-Sportführung mit dem NOK Präsidenten und DTSB Chef Manfred Ewald sowie die erfolgreiche DDR Olympiamannschaft von Soul 1988. Die BSG Lok hatte Ende der 80er Jahre die Mitgliederzahl von 2.000 überschritten so das Ziel des Vorsitzenden und seines Vorstandes erreicht. Für die erfolgreiche Entwicklung hat die Sportorganisation die BSG Lok Stendal am 5. Oktober 1989 dann zum zweiten Mal nach 1986 als „Vorbildliche BSG im DTSB der DDR“ ausgezeichnet. Mit Kuno Lemme hatte die Sportgemeinschaft einen Vorsitzenden, der neben dem Fußball auch allen anderen Sportarten, besonders dem Kinder- und Jugend- sowie Breitensport große Aufmerksamkeit zollte. Die Reise war für den Vorsitzenden der BSG Lok Stendal Kuno Lemme Auszeichnung für sein hervorragendes ehrenamtliches Engagement, nicht nur für den Sport in seiner BSG Lok. Eine Reise mit der Völkerfreundschaft und den Olympioniken der DDR war schließlich für Kuno Lemme ein toller Grund die Leitung des Empfangs für 40. Jahre Lok seinem Stellvertreter Hans Lange zu überlassen. Was bleibt, ist die Erinnerung! Fotos unten - von links: Kuno Lemme mit seinem Sportleiter Siggi Wille - Siegerehrung beim Bummisportfest - Wimpel "Vorbildliche BSG im DTSB der DDR".
(swi). 13.05.2023 –
Damals war’s in der Sporthalle am Haferbreiter Weg -
Die für 260.000 DM sanierte Sporthalle wurde am 7. September 1995 an die Sportlerinnen und Sportler der Vereine übergeben. Das Foto von Rayk
Wille entstand im Rahmen einer der wichtigsten Beratungen am 28. März 1995 in der Sporthalle.
Die Stadt hatte schon entschieden, dass es in der sanierten Halle keine Weitsprunggrube mehr geben soll, da der Sand angeblich den neuen Belag beschädigen konnte, was von den Fachleuten widerlegt
wurde. Nach langer angeregter Diskussion standen folgende Festlegungen im Beratungsprotokoll:
1. Die Weitsprunggrube wird im vorderen Hallenteil, hinter dem Spielfeld eingebaut.
2. Für die Startblöcke werden auf den acht Bahnen Gewinde eingesetzt.
3. In die Prallschutzwände (Laufrichtung links) werden zwei Wechselnischen
eingebaut um die Punktspiele für die Handballer zu ermöglichen.
Pünktlich zur Einweihung waren alle Festlegungen umgesetzt und die Stadt Stendal war um eine moderne Sportstätte reicher, die noch heute von vielen Sportarten genutzt wird. Foto – von
links: Günter Güldenpfennig - Hochbauamt, Architekt, Siegfried Wille - KSB, Reinhold Schlieker - Lok Handball, Wolfgang
Seibicke - KSB, Uwe Bliefert - Sportamt, Gunhild Langpap - Amtsleiterin, Jürgen Mewes - Objektleiter.
Damals war’s … Leichtathletik vor 30 Jahren
Heiko Barthel auf den Spuren Gerhard Heines – 10,9 Sekunden
(swi). 10.05.2023 – Am Freitag, dem 14. Mai 1993, war Dynamo Salzwedel im Werner – Seelenbinder-Stadion Ausrichter der offenen
Kreismeisterschaften für Männer und Frauen. Lutz Born hatte diesen Wettkampf, der im Rahmen der Nachwuchs – Altmark Meisterschaften stattfand, hervorragend organisiert. Für ein
besonderes Ergebnis sorgte SLV-Sprinter Heiko Barthel (Foto - links: S. Wille) über 100 Meter. In 10,9 Sekunden stellte er einen neuen Altmarkrekord auf.
Mit dieser Zeit stellte Heiko auch den von Gerhard „Lampe“ Heine am 31. Mai 1953 in Stendal-Röxe aufgestellten Kreisrekord über 100 Meter der Männer ein.
In 10,96 e. Sekunden, erzielt am 11.07.1993 in Magdeburg hält Heiko Barthel noch heute den 100 Meter Altmarkrekord bei den Männern. Foto - unten -
privat: Gerhard "Lampe" Heine 1953)
(swi). 31. März 2023
– Der 31. März 1990 ist ein bedeutender Tag in der Sportgeschichte des Kreises Stendal. Im Kulturhaus Tangerhütte fand an diesem Tag die letzte Delegiertenkonferenz des DTSB Kreisvorstandes
Stendal statt.
Ziel war die Gründung des Sportausschusses des Kreises als Nachfolger des DTSB KV und Vorgänger des Kreissportbundes Stendal. Zwei Schlagzeilen in der Volksstimme bleiben fest in
meiner Erinnerung. „Rätselraten um den Chef“ war da zu lesen. Nach dem 21 Mitglieder für den Kreissportausschuss gewählt waren, wurde auch ein neuer Vorsitzender gebraucht.
Volker Langner schrieb damals: „Als es um den Vorsitzenden ging zog Ratlosigkeit ein. Zwar mangelte es nicht an Vorschlägen, doch mit einem Ich-
fühle-mich-geehrt lehnte einer nach dem anderen dankend ab, nannte dafür die unterschiedlichsten Gründe. So Gerd Heine, Karl-Heinz Schulz, Siegfried Wille, Detlef Köslich, Martin Uhlitzsch,
Gernot Baumbach, Friedrich Nahrstedt.“
Vorsitzender wurde dann einer …, aber das ist eine andere Geschichte …
Die Mitglieder des Kreissportausschusses bereiteten
dann die Gründung des Kreissportbundes vor, die schließlich am 5. Juli 1990 vollzogen wurde.
Damals war’s – Leichtathletik 1983 und 1993 …
(swi). 29.03.2023 – Tolle Wettkämpfe für die Leichtathleten gab es vom 26. bis 28. März 1983 und 1993,
also vor 40 bzw. 30 Jahren. Die Presse berichte bereits am Montag nach den Wettkämpfen ausführlich über die Wettkämpfe. In diesen Genuss kommen leider seit einigen Jahren nur noch
einige Ballsportarten. Am 27. März 1983 fanden die Kreismeisterschaften im Straßenlauf und –gehen statt. Peter Rother (AK13) von der BSG Traktor
Arneburg und der für die BSG Aktivist Stendal startende Hendrik Lüsch (AK12) sorgten in ihren Altersklassen im 3 km-Gehen mit neuen Kreisrekorden für super Ergebnisse.
DDR-Crossmeister 1983 Thomas Riedel, Aktivist Stendal - M14, (Foto links mit Trainer Siggi Wille)
stellte im 15 km-Straßenlauf in 55:50,0 Minuten einen neuen Rekord auf.
Zehn Jahre später, am 27. März 1993 fanden in Wolmirstedt die Bezirksmeisterschaften im Crosslauf statt. In zwei Altersklassen besetzten die
Altmärkerinnen alle Stufen des Siegerpodestes. In der W09 siegte Christin Buske vor Katja Holtz (beide SLV) und Anja Kersten
(Arendsee). Damit holten die Mädels mit der Indealpunktzahl (6 Platzpunkte) auch den BM-Mannschaftstitel der W09. Das gelang auch den SLV Frauen
(Foto - unten) Sabine Mewes, Kerstin Müller und Cornelia Strauer (1. – 3. Platz). Insgesamt sicherten sich die Altmärker
im Wolmirstedter Küchenhorn 11 BM – Titel.
(swi). 26.01.2023 -
Vor einigen Wochen bekam ich einen wichtigen Arzttermin - 26. Januar 2023, 12:45 Uhr! Dieser 26. Januar hat einen festen Platz in meiner Sportgeschichte und es dauerte nur wenige Augenblicke bis
die Erinnerungen wieder richtig wach wurden. Das Datum hat eine besondere Bedeutung in der Geschichte des am 5. Juli 1990 gegründeten KSB Stendal, denn es ist das Datum des 1. Ordentlichen
Kreissportages. 77,7 % der Delegierten waren dabei (heute sind das Traumzahlen) und legten den Grundstein für eine erfolgreiche Entwicklung des Sports im Landkreis Stendal. Dr. Wolfgang
Seibicke wurde einstimmig zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des KSB gewählt. Er konnte sich auf seinen gut besetzten ehrenamtlichen Vorstand verlassen. Auch das
Hauptamt leistete in der Geschäftsstelle eine ausgezeichnete Arbeit, die in der Broschüre
(Foto links mit altem KSB-Logo)
"10 Jahre Kreissportbund Stendal-Altmark e.V." klar zum Ausdruck kam.
Fotomontage - unten:
Bericht über den 1. Kreissporttag - Vorstand des KSB am 26.01.1991 - Hauptamt des KSB zum 10. Vereinsjubiläum 2000.
(swi).
31.12.2022 -
Eine große Ehre wurde mir am 31.12.2016 zu Teil, denn ich durfte für die 218 Starterinnen und Starter um 10 Uhr mit dem Startschuss (Foto – rechts: G. Draschowski) auf
die traditionelle Strecke „Rund um den Stadtsee“ schicken. Seit 1972 rufen die Leichtathleten der Hansestadt
Stendal Jung und Alt zur Teilnahme am Silvesterlauf „Rund um den Stadtsee“ auf.
Mit acht Teilnehmern war das bei der Premiere am 31.12.1972 ein überschaubares Starterfeld und jeder konnte einen Tombolapreis mit nach Hause nehmen. Der Renner waren dann bis weit in die 80-er
Jahre die zehn lebenden Karpfen, die bei der Tombola mit Eimer verlost wurden. Da gab es Freude über das gewonnene Neujahrsessen, aber auch ratlose Kinder, die nicht wussten wohin mit dem Fisch.
Eine Episode gehört dabei unbedingt in die Silvesterlaufchronik. Ein kleiner Junge hatte einen Karpfen gewonnen und wollte dem Gewinn im Stadtsee die Freiheit schenken. Ein bis dahin glückloser
Angler beobachtete das Vorhaben und kaufte dem Gewinner den Karpfen mit Eimer für 10 Mark ab. Zwei glückliche Menschen konnten so den Heimweg antreten. Ob sich der Angler mit viel „Anglerlatein“
von seiner Familie feiern ließ, bleibt ein Geheimnis. Übrigens mussten die Karpfen für den folgenden Silvesterlauf bereits im Januar im Fischladen in der K.-Marx-Straße bestellt werden.
Die Teilnehmerfelder wuchsen von Jahr zu Jahr und fanden schließlich Silvester 1980 mit 450 Startern ihren Höhepunkt. Seit 1990 freuen sich die Organisatoren schon über 220 Teilnehmer, aber
vielleicht kommen die Rolandstädter und ihre Gäste mal wieder in Rekordlaune und strömen in Massen Silvester um 9:30 Uhr zum Tiergarteneingang. Nach der Gymnastik wird SLV-Präsident Peter
Ludwig oder vielleicht der Erfinder des Stendaler-Silvesterlaufes die Starterinnen und Starter auf die traditionelle Stadtseerunde schicken.
Fotos - unten: Klaus
Pohlmann:
- Start zum Silvesterlauf 1981
- Tombola nach dem Lauf 1981 – Corinna Engel (4. von links) gewann damals einen der begehrten lebenden Karpfen mit Eimer. (Von links) DTSB - Chef Willi Rummel (hatte auch den Startschuss gegeben), Stellv. DTSB - Vorsitzender Detlef "Bolle" Köslich und KFA-Vorsitzender Siggi Wille bei der Verlosung der
Tombolapreise.
(swi)26.11.2022 - .
Ein Beispiel herausragender Traditionspflege ist das seit 2019 existierende Sportmuseum der Hansestadt Stendal. Nicht zufällig ist die Vielzahl der Exponate, die von Leichtathleten in die
Stadtseeallee 1 gebracht wurden. So haben Ehrenamtliche des KFA Leichtathletik seit Jahren die Geschichte ihrer Sportart in Text und Bild festgehalten. Seit über 70 Jahren werden die Kreisrekorde
des Kreises Stendal in den einzelnen Altersklassen geführt. Heinz Schernickau erfasste von 1950 bis 1972 die Rekorde. Seinem ehrenamtlichen Engagement ist es zu verdanken, dass z.B.
bei den Frauen über 100 und 200 Meter sowie im Weitsprung die in Gardelegen geborene spätere Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 1956 von Melbourne, Christa Seeliger – Stubnick
– Fischer (Lok Stendal), von 1952 bis 1990 in den Rekordlisten stand. Ihr Weitsprungrekord, am 7. September 1952 mit 5,38 Metern in Warschau aufgestellt, stand
38 Jahre und wurde erst am 29. September 1990 in Stralsund von Sabine Mewes auf 5,63 Meter verbessert. Stendals Leichtathletiklegende Gerhard
„Lampe“ Heine (Lok Stendal) verbesserte Anfang der 50er Jahre die Kreisrekorde von 100 bis 800 Meter sowie im Weitsprung am laufenden Band. Seine am 31. Mai 1953 in
Stendal-Röxe im Weitsprung mit 6,58 Metern aufgestellte Bestleistung stand ganze 29 Jahre, bevor der Tangermünder Torsten Herms den noch heute
bestehenden Rekord am 21. Mai 1982 in Halberstadt auf tolle 7,24 Meter verbesserte. Im September 1972 übergab Heinz Schernickau seine Rekordbücher (Foto) an
Siegfried Wille, der die exakt mit Tag und Ort festgehaltenen Bestleistungen, die auf alle Kinder- und Jugendaltersklassen erweitert wurden, 1988 an Kerstin Müller
übergab. Kerstin Müller hielt die Rekordbücher in Ehren und führte ab 1990 die Rekordlisten auch für die Seniorinnen und Senioren ein. Zwischenzeitlich gehörte die
Altmarkleichtathletik zum DLV. Die AltmärkischeLeichtathletikVereinigung (ALV) war gegründet, und bereits 1992 gab es die erste Altmark-Bestenliste mit den nun
umgewandelten Altmark-Rekorden. Diese werden seit 2005 lückenlos von Cornelia Gebert geführt und jährlich als aktuelle Altmark-Besten-/Rekordlistenals gedruckte
Exemplare herausgegeben.
Foto – Klaus Pohlmann:
a) Nach 36 Jahren trafen sich Christa Stubnik – Fischer und Gerhard „Lampe“ Heine
beim 1. Senioren-Treffen des KFA Leichtatahletik Stendal am 31. März 1988 wieder.
KFA-Vorsitzender Siegfried Wille überreichte an diesem Tag auch die
Kreisrekordurkunden.
b) Heinz Schernickau (unten - Mitte) führte bis 1972 lückenlos die Kreisrekorde
des KFA Stendal. Er war auch Übungsleiter und mehrere Jahre Vorsitzender des
KFA Leichtathletik. (Foto: Archiv)
c. Die Rekordbücher aus dem Jahr 1972 (Fotomontage. S. Wille - unten rechts)
d. Cornelia Gebert (Foto unten - links) ist seit 2005 die Statistikerin der Altmarkleichtathletik.
Foto: Kerstin Wille
(swi). 18.11.2022 - Die Sporthalle am „Haferbreiter Weg“ spielte und spielt in der Sportgeschichte unserer Heimatstadt
eine wichtige Rolle, besonders für die Leichtathletik. In den 50er Jahren (Foto – rechts - Archiv) war
der Belag Splitt.
Dadurch konnten die Bahnen mit der Kreidekarre gekennzeichnet werden. Auch eine Weitsprunggrube gab es bereits, die jedoch gleichzeitig für den Hochsprung genutzt wurde. In den 60er Jahren wurde
das Parkett gelegt. Auch die Weitsprunggrube mit den Maßen 4x4 Meter blieb erhalten. Die acht 50 Meter Bahnen wurden mit jeweils acht 50 Meter langen weißen Bändern gekennzeichnet. Für die
Hochspringer wurden die Bedingungen besser, denn es gab bald die ersten Schaumstoffmatten. Die Hochzeit der Hallenwettkämpfe in der Leichtathletik begann Anfang der 70er mit der Gründung
der Leichtathletik Sektion bei der BSG Aktivist Stendal. Für die Hallen-Bezirksmeisterschaften fanden Vorrunden in Stendal, Staßfurt und Wolmirstedt statt. Ich erinnere mich an eine
Vorrunde mit über 800 Teilnehmern, was heute kaum vorstellbar wäre. Die Vorbereitung der Meisterschaften erfolgte durch Hans Riecke und Siggi Wille
fast immer am Vorabend der Wettkämpfe. Wie heute noch wurde die Weitsprunggrube gewässert und umgegraben. 400 Meter Schürzenband wurden als Bahnbegrenzungen ausgerollt und befestigt, und die
Hochsprunganlage musste auf acht Turnbänken gelagert und zusammengebunden werden. Die Gebläse der alten Heizungsanlage waren sehr laut und wirbelten mächtig viel Staub auf. Durch die Lautstärke
der Gebläse kamen die Ansagen des Sprechers, der Siggi Wille bis Mitte der 90er war, kaum bei den Athleten und Trainern an. Da es bis heute keine neue Sprecheranlage in der
Sporthalle am Haferbreiter Weg gibt, haben Siggis Sprechernachfolger nach wie vor auch ohne Heizungsgebläse schlechte Karten, um die Aktiven, Kampfrichter und Betreuer zu erreichen. Eigentlich
war die Heizung damals sinnlos, denn die Wärme zog durchs mit Dachpappe versehene Holzdach direkt ins Freie. Training bei oft nur +2°Celsius war nichts Besonderes, und im Jahr des harten Winters
1978/79 mussten geplante Wettkämpfe sogar abgesagt werden.
Aber die Aktiven, Betreuer, Eltern und Gäste kamen immer gern zu den Wettkämpfen nach Stendal, denn hier waren schon immer die Starterinnen und Starter die Hauptdarsteller, für die ALLES
getan wurde. So blieb es auch nach der Sanierung der Sporthalle 1995. Um den Erhalt der Weitsprunggrube gab es einen harten, aber erfolgreichen Kampf. Die damalige Bedeutung
der Sportart Leichtathletik in Stendal wird deutlich, wenn man erfährt, dass in Wolmirstedt, Staßfurt und Oschersleben mit der Sanierung die Weitsprunggruben einfach zugemacht wurden. In
Stendal wurde die Grube auf 4x6 Meter erweitert. Gewinde für die Startblöcke wurde eingelassen und die Rund- und Einzelbahnen sind jetzt dauerhaft mit weißen Bahnmarkierungen gekennzeichnet
(Foto unten – W.Seibicke 2006). Dadurch brauchen keine Bänder mehr ausgelegt und mit Reißzwecken
befestigt werden. In den 70er und 80er Jahren war die Sporthalle am „Haferbreiter Weg“ inklusive des Boxteils fest in den Händen der Leichtathleten, denn von Montag bis Freitag gehörte ihnen
täglich von 15:30 bis 18:30 Uhr, donnerstags sogar bis 20 Uhr die ganze Halle. Nach der Wende wurden die Nutzungszeiten der Leichtathleten gewaltig eingeschränkt.
Von ehemals sechs Wettkampfwochenenden von Dezember bis Januar gibt es seit einigen Jahren nur noch zwei Hallenmeisterschaften. Hauptgrund für das geringere Wettkampfangebot ist leider der
Bedarf, denn die Anzahl der aktiven Leichtathleten ist auch in der Altmark nach der Wende mächtig geschrumpft.
Aber noch eine Besonderheit gab es in dieser Sporthalle, nämlich die Gaststätte, die heute den Namen „Sportler-Klause“ trägt.
Die Teilnehmer, Kampfrichter und Gäste wurden immer gut versorgt, und auch für uns Übungsleiter und Trainer hatten alle Betreiber immer besondere feste und flüssige Spezialitäten im Angebot.
Nun ist die ehemalige Viehhalle schon über 70 Jahre ein begehrter Trainings- und Wettkampfort in unserer Sport- und Hansestadt Stendal.
(swi). 8. Oktober 2022 - Bei der Endrunde im DVfL Pokal 1972 in Wolmirstedt erkämpfte die Mannschaft der Mädchen B einen tollen 2.Platz. Die Männermannschaft belegte überraschend den 4. Platz. Es war schon etwas Besonderes, dass die Leichtathleten der BSG "Aktivist" Stendal im Gründungsjahr 1972 ein Männer-Team an den Start brachten. Mit Hans-Jürgen Meyer, Werner Hamacher und Wolfgang Klein waren drei von den sechs Mitgliedern, die bei der Gründung von Lok Stendal übernommen wurden auch 1972 für die "Aktivisten" am Start.
23. September 2022 – Wenn morgen (24.09.) der 27. Uchtspringer Heidelauf gestartet wird, stellen sich wohl viele der interessierten Volksläufer die Frage: „Wer hat‘s erfunden?“ Die Frage ist leicht beantwortet, denn wenn es in den 70er/80er Jahren um den Start neuer Volksläufe ging, stammte die Idee fast immer von Gerd Engel. So war es auch an jenem 21. August 1982, als Gerd mit seiner Laufgruppe Haeder und den laufbegeisterten Uchtspringer Sportfreundinnen und Sportfreunden den 1. Heidelauf hinter der Bowlingbahn startete. Die Begeisterung war damals groß, denn 180 Läuferinnen und Läufer aller Altersklassen gingen auf die verschiedenen Strecken. Auch gewandert wurde. So absolvierte der Sandauer Marian Buhtz mit Tochter Corinna auf dem Rücken die Wanderstrecke. Marian organisiert noch heute den Sandauer Pfannkuchenlauf , und die Laufgruppe Haeder gehört auch bei der 27. Auflage noch zu den fleißigen Organisatoren des Heidelaufs. Dass Volkskorrespondent (Vk) Klaus Pohlmann (Foto – links) 1982 für Fotos und Text so viel Platz in der Volksstimme bekam, war nicht selbstverständlich, zeigt jedoch, dass Gerd Engel nach dem Elbe – Lauf 1978 nach und nach der Laufbewegung auch in den Medien eine Lobby verschaffte.